Forschung zu Rassismus – und auch zu Gender – wird von manchen als unwissenschaftlich abgetan. Das kennen wir aus vielen Wissenschaftsbereichen: Astronomie wird von Flacherdlern angegriffen, Medizin von Homöopathie-Anhängern. Verstörend wird es, wenn solcher parawissenschaftlicher Unfug nicht von Außenstehenden kommt, sondern von jenen, die sich selbst als Skeptiker verstehen.
Das Video zeigt, wie die zuvor unsinnig entwickelten Prämissen zu „Postmoderne“ und Woke auf das Gebiet der Rassismusforschung Anwendung finden. Dabei wird nicht der Stand der Wissenschaft wiedergegeben, sondern eben dieser fehlerhaft und unwissenschaftlich kritisiert.
Die Woken lesen einfach zu viel Foucault und andere postmoderne Denker:innen und verabschieden sich dann von „echter“ Wissenschaft. Das ist so folgenreich, dass sogar die Demokratie aber auch die Wissenschaft gefährdet sind. So lautet zumindest etwas zugespitzt die Idee eines Vortrages, der von der GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) veröffentlicht wurde. Bei einer solch steilen Idee erwartet man sicherlich eine stichfeste wissenschaftliche Argumentation, immerhin sind es ja die „woken“ Anderen, die die Wissenschaft mit Füßen treten.
Das Video zeigt, dass der im kritisierten Vortrag postulierte Anspruch an Andere nicht bei sich selbst eingelöst wird. Der Foucault Experte. Philipp Sarasin (Michel Foucault zur Einführung; Darwin und Foucault; Wie weiter mit Michel Foucault?; Geschichtswissenschaft und Diskursanalyse) kommt daher auch zu einem eindeutigen Urteil. Ferner ordnet das Video noch weitere Aussagen zu Hegemonie und feministischem Konstruktivismus ein.
Ist postmodernes Denken wirklich schuld am Verfall von Wissenschaft, Demokratie und gesellschaftlichem Zusammenhalt? In vielen aktuellen Debatten rund um Woke Culture, Cancel Culture, Identitätspolitik und den Einfluss von Philosoph:innen wie Foucault, Derrida, Berger, Luckmann, Butler und Adorno wird die Postmoderne oft als Ursache aller Probleme dargestellt. Auch die GWUP (Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften) verbreitet einen Vortrag, der diese steile These unkritisch erzählt.
Dieses Video zeigt, warum diese Argumentation wissenschaftlich nicht haltbar ist: Falschaussagen, Widersprüche, Doppelstandards, übertriebene Vereinfachungen und performative Feindbild-Konstruktionen prägen die Anti-Postmoderne-Rhetorik. Ironischerweise bedienen sich die Kritiker selbst genau der argumentativen Elemente, die sie an den „woken“ Gegner kritisieren. Wissenschaftliche Objektivität wird beschworen, aber nicht praktiziert. Politische Überzeugungen werden als Wissenschaft getarnt, Wertneutralität bleibt reine Rhetorik, und statt belastbarer qualitativer Studien bedient man sich ausgiebig bei Anekdoten.
Vince Eberts neues Buch „Wot se Fack, Deutschland“ ist ein Bestseller. Das hat er sicherlich auch den vielen Schwurbel-Formaten auf YouTube wie Nius (Schuler, fragen was ist), WeltWoche, Apollo News, Punkt.Preradovic, Marc Friedrich usw. zu verdanken. Diese bedient er exzessiv und völlig schmerzbefreit. Seine Interviews und Thesen erreichen teilweise auf diesem Wege weit über 0,5 Mio. potenzielle Leser.
Das Video setzt sich mit Aussagen Eberts auseinander und prüft diese kritisch. Vince Ebert meint zwar, dass vor allem minderintelligente Geisteswissenschaftler sich von ihren Gefühlen statt vom Verstand leiten lassen, zeigt aber immer wieder, dass diese Beschreibung eine unfreiwillige Selbstbeschreibung ist. Daher sind das Buch und die Interviews dann auch unterhaltsamer und lustiger, als man denkt.
Catszplay hat es getan – sie hat den Podcast „Brave Mädchen“ gehört, damit sie sich ein Bild davon machen kann. Man könnte es als Fiebertraum bezeichnen, aber ist das nicht ein anderer YouTuber? Egal, hier ist das Ergebnis der „Rescherse“:
Es ist eine Geschichte, die in einem dystopischen Roman aufgeschrieben werden könnte, doch leider ist sie wahr: In den hell erleuchteten Speisesaal eines Landhotels nahe Potsdam treten nach und nach gut zwei Dutzend Menschen. Manche sind Mitglied bei der AfD, ein führender Kopf der Identitären Bewegung ist dabei. Manche sind Burschenschafter, dazu Bürgertum und Mittelstand, Juristen, Politikerinnen, Unternehmer, Ärzte. Auch zwei CDU-Mitglieder sind dabei, Mitglieder der Werteunion.
Über die Mit-Betreiberin des Hotels wurde gerade erst ein ausführliches Porträt in der Zeit veröffentlicht, das ihre Nähe zu rechten Kreisen beschreibt.
Zwei Männer haben zu dem Termin eingeladen. Der eine ist Ende 60, er bewegt sich fast sein ganzes Leben in der rechtsextremen Szene: Gernot Mörig, ein ehemaliger Zahnarzt aus Düsseldorf. Der andere heißt Hans-Christian Limmer, ein namhafter Investor im Gastro-Bereich. Anders als Mörig ist Limmer nicht anwesend, er bleibt der reiche Mann im Hintergrund. Als CORRECTIV ihn vor dem Erscheinen dieses Textes dazu befragte, antwortete er: Er distanziere sich von den Inhalten des Treffens und habe bei der Planung „auch keine Rolle gespielt“.1
Aus aktuellem Anlass bringt das Schauspielhaus Köln in Kooperation mit dem gemeinwohlorientierten Medienhaus CORRECTIV noch vor der Spielzeiteröffnung Ende September eine außerplanmäßige Aufführung auf die Bühne und ins Netz:
GEHEIMPLAN GEGEN DEUTSCHLAND – EIN NACHSPIEL nimmt die CORRECTIV-Enthüllung „Geheimplan gegen Deutschland“ aus dem Januar 2024 über das geheime Treffen rechtsextremer Akteure in Potsdam zum Ausgangspunkt, um über die gesellschaftspolitischen und medialen Folgen zu berichten. Im Zentrum stehen die Fragen: Wie kann man „Remigration“, den Tarnbegriff der völkischen Ideologie, übersetzen? Was stand in Potsdam tatsächlich auf der Agenda? Ging es tatsächlich um Pläne zur massenhaften Vertreibung von Menschen aus Deutschland – darunter auch Staatsbürger mit migrantischem Hintergrund?
Parallel zur Aufführung mit dem Schauspieler Andreas Beck veröffentlicht CORRECTIV auf correctiv.org weitere Details ihrer Recherche, genau hier: klick – unbedingt nachlesen!
Der funk-Podcast „Brave Mädchen“ geht in einer Rubrik „hart“ mit Sashka um. Diese reagiert und äußert sich kritisch über die Aussagen im Podcast. Doch die Podcasterinnen bleiben bei ihren Aussagen. Nun entbrannte eine Debatte über die Rundfunkgebühr und ob man diese für so ein Format zahlen muss. Welcher Betrachtungswinkel fehlt uns denn da noch? Na, der von einem Anwalt. Christian Solmecke ordnet ein.
Wir stellen vor: Cashisclay, ein Reaction-YouTuber. Und auch er hat das Video von Sashka gesehen. Schauen wir ihm doch dabei zu. Und ja: das Thema ist noch nicht durch.
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