Es ist eine Geschichte, die in einem dystopischen Roman aufgeschrieben werden könnte, doch leider ist sie wahr: In den hell erleuchteten Speisesaal eines Landhotels nahe Potsdam treten nach und nach gut zwei Dutzend Menschen. Manche sind Mitglied bei der AfD, ein führender Kopf der Identitären Bewegung ist dabei. Manche sind Burschenschafter, dazu Bürgertum und Mittelstand, Juristen, Politikerinnen, Unternehmer, Ärzte. Auch zwei CDU-Mitglieder sind dabei, Mitglieder der Werteunion.
Über die Mit-Betreiberin des Hotels wurde gerade erst ein ausführliches Porträt in der Zeit veröffentlicht, das ihre Nähe zu rechten Kreisen beschreibt.
Zwei Männer haben zu dem Termin eingeladen. Der eine ist Ende 60, er bewegt sich fast sein ganzes Leben in der rechtsextremen Szene: Gernot Mörig, ein ehemaliger Zahnarzt aus Düsseldorf. Der andere heißt Hans-Christian Limmer, ein namhafter Investor im Gastro-Bereich. Anders als Mörig ist Limmer nicht anwesend, er bleibt der reiche Mann im Hintergrund. Als CORRECTIV ihn vor dem Erscheinen dieses Textes dazu befragte, antwortete er: Er distanziere sich von den Inhalten des Treffens und habe bei der Planung „auch keine Rolle gespielt“.1
Aus aktuellem Anlass bringt das Schauspielhaus Köln in Kooperation mit dem gemeinwohlorientierten Medienhaus CORRECTIV noch vor der Spielzeiteröffnung Ende September eine außerplanmäßige Aufführung auf die Bühne und ins Netz:
GEHEIMPLAN GEGEN DEUTSCHLAND – EIN NACHSPIEL nimmt die CORRECTIV-Enthüllung „Geheimplan gegen Deutschland“ aus dem Januar 2024 über das geheime Treffen rechtsextremer Akteure in Potsdam zum Ausgangspunkt, um über die gesellschaftspolitischen und medialen Folgen zu berichten. Im Zentrum stehen die Fragen: Wie kann man „Remigration“, den Tarnbegriff der völkischen Ideologie, übersetzen? Was stand in Potsdam tatsächlich auf der Agenda? Ging es tatsächlich um Pläne zur massenhaften Vertreibung von Menschen aus Deutschland – darunter auch Staatsbürger mit migrantischem Hintergrund?
Parallel zur Aufführung mit dem Schauspieler Andreas Beck veröffentlicht CORRECTIV auf correctiv.org weitere Details ihrer Recherche, genau hier: klick – unbedingt nachlesen!